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„Heterogenität in der Lehrerbildung“

Die Bildung junger Menschen erfolgt auf vielen verschiedenen Ebenen. Der Lehrkörper spielt dabei eine zentrale Rolle. Doch wie wird man vom Schüler zum Lehrer? Wer ist für diese Ausbildung zum Lehrer zuständig? Ist der fertig ausgebildete Lehrer auch wirklich ein „fertiger“ Lehrer? Die Sylber-Konferenz der Technischen Universität Dresden arbeitet im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung von Bund und Ländern und beschäftigte sich intensiv mit der dreigliedrigen Ausbildung zum Lehrkörper und einem besseren Ineinandergreifen der einzelnen Ausbildungsschritte. Ein weiteres Thema der Sylber-Konferenz befasste sich mit der Heterogenität in der Lehrerbildung und der Frage, ob „ICH“ zuständig bin. Zunächst wurden Erwartungen gesammelt, das „Rohmaterial“ der anwesenden Teilnehmer gesichtet und verschiedene Hintergründe offenbart. So gab es Teilnehmer aus verschiedenen Schulformen, mit verschiedener Berufserfahrung, Lehramtsausbilder, Studenten, Professoren, etc. Die Teilnehmer konnten sich selbst als heterogene Gruppe wahrnehmen. Dies führte alle zum Gespräch über Heterogenität und zu einer Begriffsklärung. Heterogenitätsmerkmale wurden gesammelt, aus verschiedenen Perspektiven der Teilnehmenden betrachtet und anschließend ausgewertet.

Danach wurde näher betrachtet, was in der Bildung zum Lehrer oder der Schule selbst bereits getan wird oder getan werden kann, um der Heterogenität gerecht zu werden. In einem Punkt waren sich jedoch alle einig: WIR SIND ZUSTÄNDIG! Egal, aus welcher Perspektive man es betrachtet, in welcher Phase der Lehrerbildung man sich befindet. Insofern war die Konferenz ein guter Ansatzpunkt, um festzuhalten, was in welcher Phase bereits getan wird. Daraus ergaben sich verschiedene Möglichkeiten, Brücken zur nächsten Phase zu bauen oder Ressourcen gemeinsam zu nutzen. So bekommen Lehramtsstudenten beispielsweise den konkreten Auftrag, sich jahrgangsgemischten Mathematikunterricht anzuschauen, können diese Erfahrung jedoch selten in einer späteren Phase noch einmal vertiefen. Solche und ähnliche „lose Enden“ der einzelnen Lehrerausbildungsphasen sollen zukünftig vermehrt aufgegriffen und wieder verknüpft werden.

Mittels einer Ideensammlung wurden schließlich Wünsche besprochen und erste Ansätze für zukünftige Kooperationen gefunden. So wird in Zukunft ein Tandem zwischen Universität und Lehramtsanwärter in den Mittelpunkt rücken. Dieses soll die Ausbildungsphasen praktisch verknüpfen und gemeinsam Erfahrungen bezüglich der Heterogenität sammeln lassen. Über den aktiven Austausch der Phasen können dann Erfahrungen einfacher mitgenommen und verarbeitet werden. Außerdem sollen Lehrer gern wieder den Weg zurück zur Universität finden, als Ausbilder oder zur eigenen Kompetenzentwicklung. Dieser Gedanke schlug wiederum die Brücke zum Beginn der Sylber-Konferenz, als eine Professorin aus der Schweiz erklärte, dass dies bereits „gang und gäbe“ in ihrem Land sei.

Zusammenfassend kann demnach gesagt werden, dass die Sylber-Konferenz eine gute Plattform für all jene ist, die sich mit Bildung und der Lehramtsausbildung sowie der Lehrerweiterbildung beschäftigen. Sie deckt Ressourcen auf, bietet Raum und Gelegenheit, Wünsche zur Lehramtsausbildung zu äußern und Synergien zu verknüpfen. Es werden Denkanstöße gegeben und aufgenommen. Die große Frage, was am Ende daraus resultiert, welche Brücken tatsächlich von der Theorie in die Praxis übernommen werden, liegt dann wieder bei jedem Einzelnem und nicht zuletzt bei den übergeordneten Institutionen.

Vielen Dank an Elisabeth von Scheven, die als Mitglied des Jungen SLV von der 3. TUD-Sylber-Konferenz berichtet hat.

3. TUD-Sylber-Konferenz Teil 1 „Phasenübergreifende Vernetzung in der Lehrerbildung“

3. TUD-Sylber-Konferenz Teil 2 „Lehrerbildung jenseits der traditionellen Phasen: Seiteneinstieg in den Lehrerberuf“