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HomeSchooling im Bereich der Grundschule

Gerade im Bereich der Grundschule stellt das HomeSchooling eine riesige Herausforderung für die Kinder, Eltern und Lehrkräfte dar. Je kleiner die Kinder sind, desto mehr Unterstützung wird bei den Aufgaben benötigt. Gerade in Klasse 1 ist ein Kind noch nicht in der Lage, sich Aufgaben zu erlesen. Je nachdem wie bestimmte Aufgabenformate im Vorfeld eingeübt und automatisiert wurden, fällt es den Kindern einfacher bzw. schwerer mit den Aufgaben zu Hause klarzukommen.

Auch sind die Kinder aus einer Klasse heutzutage wahnsinnig heterogen. Einige benötigen selbst in Klasse 4 noch eine gezielte Anleitung, um Aufgaben zu bewältigen, andere wiederum sind vollkommen unterfordert vom Grundschulstoff. Um hier eine Balance zu finden, benötigt die Lehrkraft Fingerspitzengefühl sowie gute Kenntnisse über die einzelnen Kinder.

Erschwerend kommt die stark differenzierte, digitale Kenntnis und Ausstattung der Kinder und Eltern zu Hause aber auch der Lehrkräfte hinzu. Es gibt eine Vielzahl an Eltern, die mehrere Kinder im HomeSchooling haben, jedoch nur ein Endgerät. Wenn jetzt auch noch die Grundschule ausschließlich auf digitale Endgeräte zurückgreift, wird es ein Ding der Unmöglichkeit für Eltern, allen Kindern aber auch den unterschiedlichen Lehrern und Schulen gerecht zu werden. Zusätzlich müssen gerade im Grundschulbereich Impulse und Anreize zur Motivation für die Kinder gesetzt werden.
Die Herausforderung hierbei ist es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen analogen und digitalen Inhalten zu schaffen.

Um Kindern im Grundschulbereich ein gutes Arbeiten zu Hause zu ermöglichen, bedarf es zunächst einer klaren Strukturierung. Die Inhalte sollten logisch aufeinander abgestimmt und plausibel sein. Darüber hinaus müssen die Aufgabenstellungen vom Umfang her überschaubar sein. Hier sollte das Motto – je jünger, desto kürzer – gelten. Es sollte mit einer Vielzahl an Visualisierungen gearbeitet werden, welche auch besonders im Anfangsunterricht genutzt werden. Hierfür bietet sich zum Beispiel die Arbeit mit einem Tool wie WorksheetCrafter an. Arbeitspläne sind hiermit übersichtlich, anschaulich und mit ein wenig Übung schnell erstellt. Zudem kann man auf eine große Materialsammlung, aber auch auf unzählige urheberrechtlich freie Bilder zurückgreifen.

Zusätzlich können folgende Seiten und Apps zu Ergänzung des Aufgabenumfangs aus Lehrbuch und Arbeitsheft nützlich sein:

ANTON App (Deutsch & Mathe Kl. 1 – 10; Sachunterricht, darüber hinaus auch Inhalte für Biologie, Physik, Geschichte, Musik und DAZ)

  • kostenlos
  • man kann Aufgaben für die Klasse anpinnen
  • der Lehrer sieht den Bearbeitungsstand
  • bei der Bezahlvariante ist eine Differenzierung möglich

www.learningapps.org

  • Erstellung von Rätseln, Quiz, Zuordnungsspielen etc.
  • Sehr simpel und kostenlos
  • großer App-Bestand, aus dem man wählen kann

Lernsax

  • Lernmodule (verschiedene Abfragemöglichkeiten z.B. Multiple Choice, …)
  • MeSax-Mediathek (Filme, die oft mit Zusatzmaterialien versehen sind)

YouTube

  • hier gibt es eine Vielzahl an Videos von Lehrkräften zu unterschiedlichen Themen

Lehrermarktplatz

  • viele Kollegen erstellen tolle und zum Teil auch schon interaktive Materialien
  • ist meist kostenpflichtig

www.ixl.com

  • Mathematik-Online-Übungen

www.kahoot.com

  • Erstellung von Millionärsquiz

Wie oben schon beschrieben, liegt die Kunst darin, für die Kinder einen abwechslungsreichen Arbeitsplan für jede Woche zu erarbeiten. Aufgaben im Buch und Übungsheft, Aufgaben im Arbeitsheft, aber auch digitale (Zusatz) – Angebote. Im Idealfall nehmen alle Schülerinnen und Schüler der Klasse die digitalen Inhalte an.

Im Vorfeld sollte man sich gut überlegen, wie man die Aufgaben gliedert. Das ist aber auch stark abhängig von den Eltern und Kindern. Die Erfahrung der letzten Monate zeigt – je jünger, desto detaillierter – sprich dann lieber tageweise, da Eltern häufig nicht einschätzen können, was an einem Tag machbar ist.

Des Weiteren sollten immer Zusatzangebote für die schnelleren und vielleicht unterforderten Kinder angeboten werden.

Je nach Themengebiet lassen sich auch kleinere Experimente oder Basteleien zum Auflockern mit in die Arbeitspläne integrieren.

Zwei wichtige Punkte noch zum Abschluss:

  • Die Schule oder zumindest die Lehrer aus einer Klasse sollten sich darüber einig sein, wie die Aufgaben zu den Kindern kommen. Das ist ein schulartenübergreifendes Problem und besonders in den weiterführenden Schulen auf Grund der Vielzahl an Fachlehrern nicht zu unterschätzen.
  • Die Aufgaben sollten gerade in der Grundschule bereits am Wochenende vorher den Eltern zur Verfügung stehen. Somit haben Sie die Möglichkeit, alles zu drucken und ggf. mit den Kindern oder Betreuungspersonen (bspw. Oma & Opa) durchzusprechen.

Abschließend sei gesagt, dass sich durch die aktuelle Situation die große Chance bietet, einen digitalen Sprung zu schaffen. Dies geht aber nur mit dem Anspruch, guten, abwechslungsreichen (Heim-)Unterricht zu gestalten und der Bereitschaft sich weiterzubilden.