Aktuelles

Digitales Bundestreffen des Jungen VBE

Urheber: René Michel

Am 3. Dezember 2021 kamen die Vertreterinnen und Vertreter des Jungen VBE zu einem digitalen Austausch zusammen. Geplant war das Treffen ursprünglich in Berlin, musste aber aufgrund der hohen Inzidenzzahlen ausfallen. Als kleiner Trost für diesen Umstand konnten sich die Teilnehmenden über ein Präsent freuen; Glühweingewürz und Räucherkerzen. So war immerhin für eine gemütliche Stimmung und einen Umtrunk – nach dem digitalen Treffen – gesorgt.

Zunächst erfolgte ein reger Austausch über die schulische Lage in den einzelnen Bundesländern. Angesprochen wurden u. a. der persönliche Umgang mit der Pandemie sowie die Auswirkungen auf Unterricht und Schülerschaft. Da es in einigen Vertretungen personelle Veränderungen gegeben hat, erfolgte auch eine Vorstellung der neuen Teilnehmer.

Danach wurde die Präsenz des Jungen VBE in den sozialen Medien thematisiert. Ziel ist es, die Positionen der Gewerkschaft in den sozialen Medien, wie Instagram oder Twitter, deutlicher hervorzuheben. Dazu ist ein Instagram-Account geplant, auf dem alle Bundesländer Informationen zusammentragen können.

Beim Tagesordnungspunkt Mitgliederwerbung wurde deutlich, dass die einzelnen Bundesländer weiterhin sehr aktiv sind. Exemplarisch seien hier die dbb Vorteilswelt und das dbb Vorsorgewerk genannt, von denen alle VBE-Mitglieder profitieren können. Außerdem wurde auf die Aktion „Mitglieder werben Mitglieder“ hingewiesen.

Die geplante Verkürzung des Referendariats auf ein Jahr in Mecklenburg-Vorpommern wurde ausführlich diskutiert. Alle waren sich einig, dass ein Vorbereitungsdienst unter 18 Monaten nicht sinnvoll ist.

In der sich anschließenden Bundesversammlung wurden die Positionspapiere des Jungen VBE angenommen. Einige wichtige Punkte sind hierzu:

  • Digitalisierung

Der Junge VBE fordert, dass die Rahmenbedingungen für den Distanzunterricht deutschlandweit vereinheitlicht werden. Geredet wurde genug – jetzt ist Zeit zum Handeln!

Das Handeln erfordert bundeseinheitliche Richtwerte – die vier As:

  • Ausbau der digitalen Infrastruktur
  • Ausbildung (digitale Lehre verstärken und diese für Lehrkräfte im Schuldienst als Fort- und Weiterbildungen anbieten)
  • Ausstattung der Schulen (investieren in bundesweit kompatible Hard- und Software, sowie digitale Lerngeräte)
  • Ausgliederung (Administration von Technik an externe Anbieter geben, denn Lehrkräfte sollen ihre Zeit dem Unterricht und den Kindern widmen)
  • Vorbereitungsdienst

Der Junge VBE fordert, dass die Rahmenbedingungen und bestimmte Inhalte des Vorbereitungsdienstes deutschlandweit einheitlich umgesetzt werden. Dazu zählt eine Ausbildungsdauer von zwei Jahren, ungeachtet eines vorangegangenen Praxissemesters. Jedoch sollte die Möglichkeit eröffnet werden, den Vorbereitungsdienst unbürokratisch auf 1,5 Jahre (mindestens 18 Monate) zu verkürzen, wenn er bisher erfolgreich durchgeführt wurde.
Der Junge VBE fordert eine stärkere Vernetzung von Studium und Referendariat bzw. Schule. Die praktischen Vorerfahrungen aus der Schule driften in den Bundesländern weit auseinander und es gibt die unterschiedlichsten Praktikumsformate.
Weiterhin fordert der Junge VBE einen eindeutigen Fokus auf die pädagogische Arbeit, die auf den Lehrkräftealltag vorbereitet, inklusive Elterngesprächen, dem Einsatz adäquater Medien im Unterricht, dem Umgang mit Unterrichtsstörungen oder schulrechtlicher Belange, statt hohem Verwaltungsaufwand (Unterrichtsvor- und Nachbereitungszeit gehen verloren) ausgesetzt zu sein.

  • Studium und Ausbildung wertschätzen

Der Junge VBE kritisiert, dass es zu wenig Studienplätze gibt und diese mit einer ungeeigneten Methode (NC) vergeben werden. Er fordert deshalb, die Anzahl der Studienplätze zu erhöhen und diese über ein Assessment zu vergeben. Der Grundbaustein einer erfolgreichen beruflichen Entwicklung besteht nach unserer Überzeugung in einer soliden Lehrkräfteausbildung durch Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Lehrkräfteausbildungsstätten. Wir fordern daher die Lehrkräfteausbildung zukunftsfähig zu gestalten und stetig zu evaluieren. Universitäten und Pädagogische Hochschulen müssen den Studierenden stärker als bisher den Bezug zur Unterrichtspraxis ermöglichen. Dafür müssen Hürden gemindert werden. Persönliche Eignung der Bewerberinnen und Bewerber soll den NC begleiten bzw. ersetzen. Außerdem sehen wir es als unerlässlich an, dass eine ausreichende Anzahl von Studienplätzen bundesweit angeboten wird, wofür die Plätze erhöht werden müssen. Zu diesen Forderungen geben wir folgende Überlegungen zu bedenken. Die Formulierung „Lehren aus Leidenschaft“ sollte jungen Menschen schon zu Beginn des Studiums begegnen. Ein daran ausgerichtetes Assessment soll unserer Überzeugung nach die Entscheidung für ein Lehramtsstudium bekräftigen, soll aber auch von einem Studium abraten können. Ebenso bietet ein vorgelagertes Einstiegspraktikum (an der Schule) im Studium die Möglichkeit, schon im ersten Semester die Studienwahl zu bestätigen oder zu revidieren. Der Junge VBE fordert frühzeitige sowie langfristige Praktika. Nur so können Studierende erfahren, was den Lehrberuf ausmacht. Zum geforderten Einstiegspraktikum sehen wir schulpraktische Übungen als unerlässlich für eine solide Ausbildung an, damit die Lehramtsstudierenden frühzeitig Praxiserfahrung sammeln und ihre Lehrpersönlichkeit formen können.

Die Vertreterinnen und Vertreter haben an den Positionen lange gefeilt und begrüßen die Annahme durch die Bundesversammlung. Die ausführlichen Positionspapiere sind über die Homepage des Jungen VBE einzusehen: https://www.vbe.de/arbeitsbereiche/junger-vbe/ziele-und-positionen

Die nächsten Treffen sind schon in Planung, Aufgaben wurden verteilt und eine positive Stimmung für Präsenzarbeit war allen anzumerken.