„Was ist der VBE?“ – diese Frage hört man immer mal wieder. Wie zuletzt zum Beispiel am 17. Februar auf Twitter.
Bekanntheitsgrad ist eine harte Währung und die Landesverbände des VBE und auch der Bund wissen, dass es hier noch Potenziale gibt, die es zu nutzen gilt. Denn nur über Öffentlichkeit und einem großen Bekanntheitsgrad lassen sich bildungs- und tarifpolitische Themen effektiv verbreiten und zur Diskussion stellen.
Gerade die Nachwuchsgewinnung und das Wecken von Interesse an einer aktiven Mitgestaltung von Bildungspolitik lassen sich nur meistern, wenn der VBE und seine Landesverbände mit positiven Themen vermehrt in der Öffentlichkeit stehen.
Wie dies erreicht werden kann, was bisher dafür getan wurde und was besser werden muss, waren einige der großen Themen auf dem diesjährigen Bundestreffen des Jungen VBE vom 09. bis 11. März 2017 in Rostock, zu dem die Bundessprecherin Kerstin Ruthenschröer geladen hatte. Finanziell wurde das Treffen durch die Landesverbände VBE Mecklenburg-Vorpommern und VBE Schleswig Holstein sowie den Brandenburgischen Pädagogen-Verband BPV unterstützt. Für diese richtungsweisende Kooperation bedankte sich der Landesvorsitzende Michael Blank in seinem Grußwort, bevor er über die Schwierigkeiten der Lehrergewinnung in Mecklenburg-Vorpommern und der aktuellen Situation berichtete.
Nachdem die Landessprecher*innen der Junglehrer am Freitag durch die Bundessprecherin des Jungen VBE begrüßt wurden, stellte die stellvertretende Bundesvorsitzende der dbb jugend Liv Grolik deren öffentlichkeitswirksame Arbeit, Ziele und Themen vor.
Zwar unterscheiden sich die Lehrerverbände in ihrer Struktur und ihrem Arbeiten teilweise stark von der dbb jugend, trotzdem gab es auch hier interessante und anregende Aspekte für die eigene Verbandsarbeit.
Eine engere Zusammenarbeit wäre wünschenswert
Nachmittags gab es Besuch vom VBE Bundesvorsitzenden Udo Beckmann, der es sich trotz vollem Terminkalender nicht nehmen lassen wollte, persönlich vorbeizuschauen und ein paar Worte mit den Landessprecher*innen des Jungen VBE zu wechseln.
Ähnlich wie beim Jungen VBE wünscht er sich auch bei den Landesverbänden eine engere Zusammenarbeit und ein deutlicheres Hervorheben der Zugehörigkeit zum VBE, um gemeinsam stärker auftreten zu können und mehr Präsenz zu zeigen.
Aktuell hat sich der VBE Bund mit der forsa Umfrage zum Thema “Gewalt gegen Lehrkräfte“ gut in der Öffentlichkeit positioniert und Meinungsführerschaft übernommen. Da sich bei den letzten großangelegten Umfragen zeigte, dass diese ein immer wichtigeres Instrument der Öffentlichkeitsarbeit sind, wird der VBE auch in Zukunft solche Umfragen und Erhebungen in Auftrag geben.
Ein weiteres großes Zugpferd für die Öffentlichkeitsarbeit des VBE Bund und seiner Landesverbände sind die beiden großen Deutschen Lehrertage in Leipzig und Dortmund und der immer größeren Anklang findende Deutsche Schulleiterkongress in Düsseldorf. Da der Junglehrertag des VBE Nordrhein-Westfalen so eine gute Resonanz bekommt, wird angedacht, in Zukunft auch einen Bundes-Junglehrertag eventuell in Kooperation mit einem der großen Landesverbände zu organisieren und anzubieten.
Öffentlichkeit und Neuausrichtung des VBE Bund
Im Anschluss stellte Anne Roewer, Pressereferentin des VBE Bund, das neue Kommunikationskonzept des VBE vor, mit dessen Hilfe aktuelle Herausforderungen, wie zum Beispiel eine größere Öffentlichkeit für Positionen & Themen herzustellen und gleichzeitig ohne Niveauverlust gegen die Konkurrenz zu bestehen, gemeistert werden sollen.
Landesverbände kämpfen mit ähnlichen Problemen
Bevor das Bundestreffen Samstagmittag endete, berichteten die Landessprecher*innen aus ihren Landesverbänden. Hierbei kristallisierte sich heraus, dass es, obwohl Bildung auf Landesebene geschieht, durchaus gleiche Probleme und Themen gibt, die sich für eine gemeinsame Kommunikation und der Schaffung von mehr Öffentlichkeit anbieten. So wurde unter anderem von einer ungerechten Bezahlung von Grundschullehrkräften, Inklusion und von Problemen bei der Nachwuchsgewinnung gesprochen. Gerade letzteres wird alle Bundesländer immer wieder vor größere Aufgaben stellen, denn nur mit einer gesunden Nachwuchsgewinnung kann eine erfolgreiche Gewerkschaftsarbeit gesichert werden. Denn ähnlich wie in den Lehrerzimmern wird es auch in den Gewerkschaften und bei den Junglehrervertretungen in den kommenden Jahren zu einem Generationswechsel kommen.
So war dann auch die Verabschiedung des langjährigen Landessprechers vom Jungen VBE Niedersachsen, Quint Gembus, der letzte Punkt auf der Tagesordnung. Quint konnte die Arbeit des Jungen VBE durch seine kritischen und anregenden Beiträge sehr bereichern und vorantreiben. Zwar wird der Junge VBE in Zukunft auf ihn verzichten müssen, aber dem VBE Niedersachsen bleibt er als stellvertretender Landesvorsitzender erhalten.