Das Handlungsprogramm der Staatsregierung vom 9. März 2018 wurde nun schon in wesentlichen Punkten diskutiert und ausgewertet. Verbeamtung, Höhergruppierungen, Beförderungsstellen, neue Ausbildungsstätten – beinahe zwei Milliarden Euro sollen dafür eingeplant werden. Bisher konnte ich in den unterschiedlichen Wortmeldungen wenig Erfreuliches lesen. Deshalb möchte ich nun stellvertretend auch für die vielen Kolleginnen und Kollegen, die wesentlich von den Maßnahmen profitieren werden, den Blick in die Zukunft richten und der Staatsregierung danken.
Insgeheim bahnten sich die Beschlüsse längst unter Frank Haubitz an. Wenn ein Stein ins Rollen gebracht wird, lässt sich die Lawine schwerlich aufhalten. Ein Blick auf die anderen Bundesländer zeigt ja auch, dass Wertschätzung für die Arbeit eben auch durch die Verbeamtung ausgedrückt werden kann. Wer die sächsische Lage mit der Konkurrenz vergleicht, der stellt fest, dass ein Lehrer beispielsweise in Baden-Würtemberg am Ende seines Arbeitslebens durch die Verbeamtung eine Summe, vergleichbar der eines Eigenheims, mehr verdient hat als ein Kollege in Sachsen. So konnten wir noch bis zum Handlungsprogramm sagen „Wir verschenken ein Eigenheim, wenn wir in Sachsen arbeiten“. Dieses Argument ist nunmehr entfallen; zumindest für die nächsten fünf Jahre…
Positiv sehe ich vor allem, dass Studierende des Lehramts für Grundschulen, die mit mir angefangen haben, nun auch gleich bezahlt werden. Wenn mich Studierende fragen, welches Lehramt sie anstreben sollen, dann brauche ich jetzt nicht mehr zu erwähnen, dass Lehrer unterschiedlich bezahlt werden. Als Interessenvertretung für Studierende, Referendare und Junglehrer erkenne ich, dass mit diesem Handlungsprogramm eine zukunftsweisende Planung festgelegt wurde, die vor allem für die jüngere Generation im Lehrerzimmer angedacht ist. Es wird besser gelingen, junge Studierende und Referendare in Sachsen zu halten. Unfrieden, der zweifelsohne entstehen wird, sollte mit Selbstverständlichem begegnet werden. Wir werden uns für die Fortentwicklung des Programms einsetzen. Kolleginnen und Kollegen, die sich bereits ein halbes Leben für die sächsische Bildung eingesetzt haben, dürfen jetzt nicht vernachlässigt werden. Auch wir Jungen tragen zur Wertschätzung bei, indem wir die gestandenen Lehrkräfte entlasten können. Außerdem können wir Fortbildungen im medialen oder fachwissenschaftlichen Bereich anbieten oder uns mit neuen Unterrichtsideen und -methoden einbringen.
Danke für Sicherheit und Wertschätzung in Form der Verbeamtung. Die deutlich verbesserte Bezahlung erhöht Sachsens Konkurrenzfähigkeit deutlich, denn auf diesem Weg werden wir mehr Lehrer für Sachsen gewinnen. Zum Einstellungstermin 01.08.2018 schlage ich der Staatsregierung vor, eine Verbeamtungszusage zu erteilen, sodass bereits zu diesem Termin ein klarer Anreiz gesetzt wird. Kommt nach Sachsen!