TU Dresden
An der Technischen Universität Dresden versammelten sich Absolventinnen und Absolventen am 26. Januar 2024, um ihre erfolgreichen Studienjahre zu feiern. Der Fachschaftsrat Allgemeinbildende Schulen organisierte die Verabschiedung in gewohnt hoher Qualität. Das Rahmenprogramm, geleitet von Nora Fechner und Nick Geyer, glich einer angenehmen Reise durchs Studium. Vor der lang erwarteten Zeugnisübergabe wurde der Examenspreis feierlich an Lisa Kochte überreicht. Ihre Staatsexamensarbeit mit dem Thema „Politisches Lernen in der Grundschule – Die Darstellung von Krieg und Frieden in ausgewählten Bilderbüchern“ im Bereich der Grundschulpädagogik/Sachunterricht überzeugte die Jury. Schon am Titel werden Aktualität und Brisanz des Themas deutlich. Bemerkenswert an ihrer Arbeit ist das Plädoyer, dass die politische Bildung in der Grundschule eine Aufwertung erfahren muss. Der Jury gefiel auch der fächerverbindende Charakter zwischen Sachunterricht und Deutsch. Die Arbeit gibt entscheidende Impulse zum Umgang mit Krieg und Frieden anhand von Bilderbüchern, zeigt aber auch auf, wie das Thema im Unterricht umgesetzt werden kann. Immer behutsam, ohne Überforderung der Grundschüler. Denn schon die Kleinsten erleben genügend politisches Geschehen. Dr. Alexander Kästner sprach als Vertreter der Dozierenden zu den Anwesenden, hatte in seiner wortreichen Rede Philipp Melanchthon zum Vorbild sowohl für Kritik als auch für Lob am Bildungswesen genutzt und entließ die Studierenden mit einem Lächeln auf ihren weiteren Lebensweg.
TU Chemnitz
An der Technischen Universität in Chemnitz waren Vertreter des SLV am 2. Februar 2024 bei der Exmatrikulationsfeier dabei. Hier überreichte die Vorsitzende des Jungen SLV, Anne Witter, an die 18 besten Studierenden Präsente und ermutigte alle Absolventinnen und Absolventen, ihre Träume zu verfolgen und die Welt mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten zu gestalten. Ralph Burghart, Bürgermeister für Finanzen, Personal und Bildung in Chemnitz, warb für die Schönheit der Stadt und Amtschef Wilfried Kühner sprach als Vertreter des sächsischen Kultusministeriums. Die studentische Rede brachte persönliche Einblicke in den Studienalltag, die durch kurze Videos aufgelockert wurde. Beim anschließenden Sektempfang wurde auf den bestandenen Abschluss angestoßen.
Universität Leipzig
Eine Woche später, am 9. Februar 2024, wurden an der Universität Leipzig Lehramtsabsolventinnen und -absolventen in einer feierlichen Zeremonie verabschiedet, die von Stolz und Dankbarkeit geprägt war. Die Studierenden reflektierten ihre persönlichen Wachstumserfahrungen und die Herausforderungen, die sie gemeistert haben, um ihr Studium erfolgreich abzuschließen. Prof. Dr. Roger Gläser lobte die akademische Exzellenz der Absolventen und ermutigte sie, die Welt mit Neugier und Entschlossenheit zu erkunden. Staatsminister Christian Piwarz nahm ebenfalls an der Verabschiedung teil und stellte ein neues Netzwerk vor, für das er die Schirmherrschaft übernommen hat. Dieses soll die Universitäten mit den Lehramtsstudierenden verbinden.
Auch in Leipzig war die Überreichung der SLV Examenspreise zweifellos einer der Höhepunkte dieser Feier. Absolventinnen und Absolventen wurden für ihre harte Arbeit, ihren Ehrgeiz und ihre herausragenden Leistungen geehrt. Diese Auszeichnungen sind nicht nur ein Symbol für individuelle Exzellenz, sondern auch ein Beweis für den Erfolg und das Engagement der gesamten Universitätsgemeinschaft.
Auszug aus der Laudatio von René Michel:
Den Examenspreis des SLV und des ZLS für eine fachwissenschaftliche Arbeit erhält im Wintersemester 2023/2024 Frau Lena Pflister für ihre herausragende Studienleistung. Herzlichen Glückwünsch!
Frau Pflister schrieb ihre Abschlussarbeit im Bereich der pädagogischen Psychologie über den Zusammenhang von sozialen Medien und der moralischen Entwicklung Jugendlicher. Hier verbindet sie theoretische Erkenntnisse der Moralforschung und der Medienpädagogik in hoher Qualität und betritt gleichzeitig in dieser Verbindung theoretisches Neuland. Dabei stellt sie die Frage, wie moralisch der Umgang von Jugendlichen mit Social Media ist. Frau Pflister konnte zeigen, dass Jugendliche – anders als es oft diskutiert und unterstellt wird – Content aus Social Media durchaus moralisch betrachten und sich hier auch von Inhalten aus moralischen Überlegungen heraus distanzieren.
In Leitfadeninterviews stellte sie den Probanden Fragen zu einem Prank-Video, um moralische Urteilskompetenz mithilfe einer Dilemmasituation zu untersuchen. Ihre Ergebnisse sind äußerst interessant und sollen in der Community der Moralforscherinnen und -forscher weiterverfolgt werden.
Aber auch im zweiten Kriterium, dem gesellschaftlichen Engagement, konnte Frau Pflister überzeugen. 2020 war sie an der 33. Grundschule und hat Kindern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, Förderstunden im Fach Deutsch angeboten, damit sie im Unterricht integriert werden können. Im Rahmen des UnS-Projekts war sie von November 2022 bis Februar 2023 am Anton-Philipp-Reclam Gymnasium und hat Förderunterricht im Fach Französisch angeboten, auch über das Projekt hinaus setzt sie diese Tätigkeit fort. Aktuell arbeitet sie noch immer an der Schule und betreut die Schulbibliothek einmal wöchentlich. Außerdem unterrichtet Frau Pflister seit November 2021 an der 120. Grundschule und gibt einmal wöchentlich für Kinder der 1. und 2. Klassen Kinderenglisch-Kurse. Den dreimonatigen Auslandsaufenthalt nutzte Frau Pflister, um in der Nähe von Paris in der Arche körperlich und geistig behinderte Menschen im Alltag zu begleiten.
Der Examenspreis des SLV und des ZLS für eine Abschlussarbeit mit besonderem Schulbezug erhält in diesem Wintersemester Herr Vincent Heidemann für seine herausragende Studienleistung. Herzlichen Glückwünsch!
Herr Heidemann schrieb seine Staatsexamensarbeit über „Koedukation im Sportunterricht – Eine empirische Untersuchung“ in der Sportdidaktik. Kerngedanken der Arbeit sind ein gendergerechter Sportunterricht sowie das Erleben von Schülern im Sportunterricht sichtbar zu machen. Herr Heidemann bündelte dies sinnhaft und zielführend für die empirische Untersuchung. Dabei verwendete er aktuelle und relevante Literatur und stellte den wissenschaftlichen Forschungsstand anhand relevanter Studien und klar strukturiert dar. Der Anschluss an bereits bestehende Forschungsergebnisse schaffte eine gute Struktur für den empirischen Teil der Arbeit. Sein qualitatives Untersuchungsverfahren führte er an einer Schule in Berlin-Neukölln detailreich und kritisch durch. Herrn Heidemanns Abschlussarbeit leistet einen direkten Beitrag zur dortigen Schulentwicklung im Bereich des Sportunterrichts.
Auch Herrn Heidemanns gesellschaftliches Engagement möchte ich zur Sprache bringen. 2015 gründete er einen Verein für selbstorganisierte Schüler-Austausche zur Förderung partizipativer Schulentwicklung. Herr Heidemann war auch Mitglied des Think Tanks „Oberstufe neugestalten“ der Deutschen Schulakademie. Seit 2022 engagiert er sich in der Tagungsorganisation des Schulverbunds „Blick über den Zaun“.
Von 2018 bis 2021 bot er einer palästinensischen Familie in seiner Nachbarschaft kostenlose Nachhilfe und Unterstützung an. Seit 2019 leistet er entlohnte Berufshilfe für Geflüchtete in der Ausbildungsvorbereitung. Für humanitäre Hilfe setzte er sich auch 2021 an der europäischen Außengrenze in Bosnien und Herzegowina ein. Seit 2021 arbeitet er mit einem Kollektiv an einem viersprachigen Webguide für Geflüchtete, um eine Übersicht von Hilfs- und Solidarstrukturen in Europa bereitzustellen. Darüber hinaus engagiert sich Herr Heidemann für soziale Sicherheit und Antidiskriminierung, organisiert Bildungsarbeit zu verdachtsunabhängigen Personenkontrollen und unterstützt die nachbarschaftliche Vernetzung im Stadtteil Neustadt-Neuschönefeld.
Insgesamt waren die Exmatrikulationsfeiern an den Universitätsstandorten in Sachsen ein bewegender Abschied von der Studienzeit und ein festlicher Auftakt für die nächsten Schritte im Leben der Absolventinnen und Absolventen. Während sie sich auf neue Herausforderungen vorbereiten, werden sie stets die Erinnerungen und die Unterstützung ihrer Alma Mater im Herzen tragen.