Was sehen, hören, fühlen, riechen und ertasten Kinder in einem Klassenzimmer? Welche Reize überwiegen? Wie können Lehrende darauf eingehen? Welche Reizwahrnehmung kann bei Autisten besonders im Vordergrund stehen? Das sind nur einige Fragen, die in unserer Veranstaltung „Autismus begegnen“ am 24. Oktober 2017 in Dresden aufgeworfen wurden. Gemeinsam mit Frau Sukovský vom Malteser Schulbegleitdienst Dresden haben die Teilnehmer zunächst Wissen zum Fachthema Autismus zusammengetragen und dies mit eingängigen Beispielen aus Film und Fernsehen verknüpft. Autismus zeigt sich in einem weiten Spektrum, sodass wir nicht von dem klassischen Autisten sprechen können. Einige Stereotype, wie Pedanterie oder professorales Sprechen, können jedoch durchaus vorkommen.
Im zweiten Teil der Veranstaltung nahm Frau Sukovský die Rolle einer Lehrerin ein, die unterschiedliche Aufgaben an die Teilnehmer stellte. Wir spielten also Schule; jedoch mit einigen Besonderheiten. So rückten wir eng zusammen, zogen Handschuhe an, setzten Brillen auf, wurden durch ungezogene Mitschüler und Störgeräusche geplagt. Hierbei ein Diktat zu schreiben, war schier unmöglich. Im Anschluss an diese Erfahrung kamen wir ins Gespräch, schilderten unsere persönliche Sicht und versuchten, dies auf den Schulalltag von Schülern mit Reizwahrnehmungsstörungen zu übertragen. Verschiedene Handlungsmöglichkeiten eröffneten sich uns. In einem Abschlussgespräch wurden die Erkenntnisse gebündelt und allgemeine Fragen, beispielsweise zu Fidget Spinnern, geklärt.
Die Teilnehmer waren nach der Veranstaltung sehr positiv gestimmt und mit der Umsetzung von gewonnenen Ideen befasst. Ein herzliches Dankeschön geht an das Team des Schulbegleitdienstes der Malteser von Dresden, allem voran an Frau Sukovský, die mit Witz aber auch Ernsthaftigkeit durch den Nachmittag führte.